Emotionale Blockaden lösen
Inhalte
Was sind emotionale Blockaden?
Woher kommen emotionale Blockaden?
Emotionale Blockaden lösen in 4 Schritten
Die Reaktion unseres Nervensystems
Was sind emotionale Blockaden?
Deine Gefühle informieren dich über deine Grenzen und Wünsche, über deine Gedanken und Bewältigungsstrategien.
Allerdings hast du gelernt, deinem Verstand mehr zu vertrauen als deinem Gefühl. Denn deinen Verstand kannst du besser kontrollieren.
Und dein Gefühl hat dich vielleicht schon oft in Schwierigkeiten gebracht.
So hast du gelernt, dein Gefühl zu unterdrücken. Das ist allerdings so, als würdest du einen aufgeblasenen Wasserball krampfhaft versuchen unter Wasser zu halten.
Was dann passiert, weißt du selbst.
Er ploppt wieder hoch. Und mit den Gefühlen ist das so, dass sie meist in unpassenden Momenten viel zu stark hochkommen, und du dich dann wunderst, was mit dir los it.
Der hochgeschossene Wasserball ist die emotionale Blockade, hervorgerufen durch nicht gefühlte und verarbeitete Emotionen und bis zur Implosion oder Explosion angestaut.
Woher kommen emotionale Blockaden?
Die meisten von uns wurden konditioniert zu glauben, dass unsere Emotionen schlecht und gefährlich seien und dass wir ihnen nicht vertrauen können.
In unserer Kindheit wurden wir bestraft, wenn wir wütend waren, allein gelassen oder in unser Zimmer geschickt, wenn wir traurig waren und ausgelacht, wenn wir Angst hatten. Weil diese Konsequenzen so schwer zu ertragen waren, fühlten wir uns sicherer, diese Emotionen nicht mehr zu fühlen und auszudrücken.
So taten wir alles, um sie nicht mehr hochkommen zu lassen. Wir unterdrückten und vermieden sie. Wir bauten Widerstand auf und kreierten Handlungsstrategien, mit denen wir diese Gefühle umgehen konnten.
Jedoch speichert unser Körper alle unsere Lebenserfahrungen in seinen Zellen. Auch unser emotionales Erfahrungsgedächtnis erinnert sich an die Gefühle.
Wenn also heute diese Emotionen in uns hochkommen, geht ein inneres Alarmsignal an uns sagt: Stopp, nicht da lang, das ist gefährlich!
Diese intensiven oder unterdrückten Emotionen können uns schwächen und blockieren. Sie entwickeln sich als emotionale Blockaden im Gehirn sowie in unterschiedlichen Körperteilen.
Die Auswirkungen unserer blockierten Emotionen können wir in unserem Körper spüren, zum Beispiel in Form von Herzrasen, Übelkeit, Kopfschmerzen, Schwindel, usw. Sie können sich aber auch in unserem Denken & Überzeugungen, in unseren Verhaltensmustern und Vermeidungsstrategien äußern.
Emotionale Blockaden lösen in 4 Schritten
Wenn wir unsere Emotionen verurteilen oder sie wegwünschen, bleiben sie in unserem Nervensystem und in unserem Körper stecken. Hier können sie auf Dauer Schaden anrichten: in Form von Selbstsabotage, emotionalen Überreaktionen bis hin zu psychischen oder körperlichen Krankheiten.
Wir brauchen also einen anderen Weg, wie die bisher ungefühlte Emotionen unser System verlassen können, ohne zu weiterem Schaden zu führen.
Dafür brauchen wir eine sichere Umgebung, einen „Safe Space“, in dem sich unsere Emotionen ungehindert bewegen können, freigesetzt werden und uns Informationen darüber liefern, warum sie da sind.
1. Emotionen verändern sich durchs Fühlen. Sie müssen gefühlt werden, da sein dürfen. Sie brauchen Anerkennung.
2. Emotionen müssen ausgedrückt und in Bewegung gebracht werden, die Formen hierfür können vielfältig sein: Bewegung, Tanz, Kunst, Stimme, etc. So bewegen sie sich durch unseren Körper hindurch und aus ihm heraus.
3. Unsere Aufgabe ist es, unsere Emotionen dabei nicht zu bewerten oder zu analysieren, damit sie ungehindert ihre Arbeit machen können. Bewerten und Analysieren suggeriert Kontrolle über unsere Emotionen, was das Gegenteil von loslassen ist.
4. Im vierten Schritt können wir unsere Denkmuster verändern. Auch das trägt dazu bei, dass sich das Gefühl, unsere Verhaltensmuster und somit unser Erleben ändert.
Die Reaktion unseres Nervensystems
Manchmal geraten unsere Emotionen außer Kontrolle. Unser Nervensystem schlägt dann Alarm. Wir gehen in die Kampf-, Flucht-, Erstarrungs- oder Freundlichkeitsreaktion. Jeder dieser Zustände ist eine Überlebens- bzw. Stressreaktion unseres Nervensystems auf eine wahrgenommene Bedrohung.
- Die Kampfreaktion lässt unseren Körper auf eine wahrgenommene Bedrohung mit Wut oder Aggression reagieren. Das kann physisches oder verbales kämpfen, zum Beispiel Nein sagen sein.
- Die Fluchtreaktion drängt unseren Körper, vor der wahrgenommene Gefahr davonzulaufen, zurückzuweichen oder uns zu verstecken. So schaffen wir Abstand zwischen uns und der Gefahr. Gefühle sind Angst & Überforderung.
- Erstarrung ist die Unfähigkeit unseres Körpers, sich während einer Bedrohung zu bewegen. Anspannung und still sein als Überlebensreaktion, so wie Tiere sich totstellen, um einem Kampf zu entkommen. Gefühle sind Panik & Taubheit.
- Freundlichkeit ist die Stressreaktion unseres Körpers, eine Bedrohung zu vermeiden, indem wir uns an die Bedürfnisse und Anforderungen anderer Menschen anpassen. Wir besänftigen zum Beispiel durch Unterwerfung, nett sein und gefallen wollen. So „freunden“ sich manche mit der gefährlichen Person/Gefahr an, weil sie sich so kontrollierbarer anfühlt. Gefühle sind Hilflosigkeit, Machtlosigkeit & mangelndes Selbstvertrauen.
Jeder Mensch strebt nach innerem Frieden und Gleichgewicht und dein Gehirn gibt sich stets die größte Mühe, dies zu erreichen. Dabei unterscheidet dein Gehirn nicht zwischen echten Gefahren und zum Beispiel angstvollen Gedanken. Folglich kann dein Nervensystem auf ein Sorgenkostrukt genauso reagieren wie auf eine „reale“ Gefahr.
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